Messung von Blutdruck in den Netzhautgefäßen

Abbildung eines Messgerätes

Abbildung eines Messgerätes

Mit einer neuentwickelten Methode – der Kontaktglas-Dynamometrie – kann der Augenarzt den Blutdruck in den Netzhautgefäßen messen und mit dem an den Armen gemessenen Blutdruck vergleichen. Mit dieser ungefährlichen und schmerzlosen Untersuchung kann der Augenarzt eine Vielzahl von Gefäßerkrankungen und die Ursache von Sehstörungen erkennen.

Er kann unter Berücksichtigung weiterer Risikofaktoren in bestimmten Situationen eine Aussage über eine mögliche Schlaganfallsgefährdung machen. Durch den Seitenvergleich kann er die Durchblutung der Halsschlagadern, vor allem der inneren Halsschlagader (A. carotis interna), die für die Durchblutung des Gehirns verantwortlich ist, beurteilen. Er kann mit dieser Methode erkennen, ob Sehstörungen auf einen zu niedrigen Blutdruck im Auge zurückzuführen sind. Die Methode gibt Hinweise auf die Gefährdung des Sehnerven bei normalem Augeninnendruck, wenn der Blutdruck der Netzhautarterien zu niedrig ist.

Mit dieser Methode kann sowohl ein zu niedriger als auch ein zu hoher Blutdruck im Hirnkreislauf festgestellt werden.
Wichtige Indikationen für diese Untersuchung sind:

  • Verdacht auf Verengung oder Verschluss der inneren Halsschlagader
  • Sehstörungen unklarer Ursache auch bei unauffälliger Ultraschalluntersuchung der das Hirn versorgenden Blutgefäße in der Vorgeschichte
  • Beurteilung des Schlaganfallrisikos bei bekannter Karotisstenose
  • Risikoabschätzung einer Thrombose der Netzhautvenen insbesondere bei Glaukom zur Frage einer zusätzlichen Absenkung des Augeninnendruckes
  • Verdacht auf erhöhten Hirndruck